Inhalt:
Sie ist jung, hübsch und erfolgreich. Als Fotografin
und Malerin hat sich Dora Maar bereits einen Namen gemacht.
Dann begegnet sie eines Tages Mitte der Dreißigerjahre
Pablo Picasso im Pariser Café Deux Magots. Sie verlieben
sich ineinander, eine Amour fou beginnt.
Dora Maar, die Künstlerin an Picassos Seite, wird seine
Muse und sein Modell. Sie begleitet den Entstehungsprozess
von Guernica und hält ihn im Auftrag des Meisters fotografisch
fest. Er inspiriert sie nicht nur zu eigenen Kunstwerken,
sondern widmet ihr zahlreiche seiner Gemälde und Zeichnungen
und stellt sie immer wieder dar. Eine reiche, wechselseitig
sich befruchtende Beziehung.
Doch das Glück ist brüchig. Während Dora Maar
nach 1945 versucht, die unbeschwerten Vorkriegstage wieder
auferstehen zu lassen, findet Picasso in Françoise
Gilot eine neue Freundin — und verlässt die bisherige
Gefährtin. Ein Schock für Dora Maar, der wie eine
offene Wunde brennt.
Nicole Avril gibt Dora Maar ihre Stimme zurück und lässt
diese wunderbare Persönlichkeit in ihrer Sprache zu Wort
kommen. Der Roman ihres Lebens ist die Geschichte einer leidenschaftlichen
Liebe und einer bedeutenden Künstlerin.
(©
2004 Lübbe Verlag)
Buchbesprechung
- Rezension:
Avril zeichnet hier anhand verschiedener Episoden und Betrachtungen
das Leben der bedeutendsten Liebhaberin Picassos, Dora Maar,
nach. Gleichzeitig gibt sie - aus der Perspektive ihrer Protagonistin
- Einblicke in die Geschehnisse dieser Zeit rings um den großen
Maler, die vor allem durch Nationalsozialismus und Krieg und
den damit verbundenen (Macht-)Intrigen geprägt sind.
Sie wirft fragmentarisch Licht auf Picasso selbst und auf
Personen seines Umkreises wie Jean Cocteau, Paul Éluard,
Marlon Brando, Jean Paul Sartre, Simone de Beauvoir etc. Nicht
nur aufgrund dieser Sammlung berühmter Namen erinnert
das Buch an Claire Golls Ich
verzeihe keinem.
Avril
nimmt kein Blatt vor den Mund: Sie wertet. Sie zeigt menschliche
Abgründe auf und verurteilt sie bitter. Sie spricht über
Verletzungen und wie wir mit ihnen umgehen. Ein verwirrendes,
an manchen Stellen gar wirres Buch. Sie blättert darin
die Mystik der verzweifelten Liebe auf, eine Liebe die gleichzeitig
ewig und doch verloren ist, heiß und eiskalt. Eine Liebe,
die zum Wahnsinn treibt, wie es Dora Maar, die eigentlich
so starke Frau, erlebte. Dora Maar, die einem der größten
Künstler unserer Zeit immer wieder Model und Muse war,
die mit ihm zusammen arbeitete und die Entstehung
einiger seiner Werke fotografisch begleitete. Avril lässt
Maar über Picasso sagen: "Du hast mir alles gegeben.
Du hast mir alles genommen.'' Manchmal sind es auch Zwiegespräche
zwischen Maar und Picasso, vor allem auch rein gedankliche
seitens Maar, die uns deutlich werden lassen, was es bedeutet,
ein Genie zu sein und ein Genie zu lieben.
Die
Autorin benutzt in ihrem Buch eine sehr schöne, dichte,
manchmal fast lyrische Sprache. Mit dieser vermag sie es,
der Lebensgeschichte Maars eine literarische Form zu geben,
die ihrer würdig ist.
(©
2004 Cornelia Eichner für all-around-new-books)
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